Ein Schwein stirbt, um später einmal Menschen- und Tierleben zu retten. Den chirurgischen Notfall kann man nur am lebenden Organismus lernen.
„Wichtig ist, dass die Chirurginnen und Chirurgen auch ein Gewebeverständnis entwickeln und auch wissen, welche Zug- und Reißfestigkeit so ein Gewebe hat, damit sie auch beurteilen können, in welcher Situation eine Versorgung durch eine Naht oder durch Hochfrequenz-Elektroskalpelle möglich und notwendig ist. Auf der anderen Seite ist die Frage, wann kann ich welches Produkt einsetzen, um dem Patienten größtmöglich zu helfen? Von daher ist es sehr wichtig, dass sie tatsächlich diese Organe auch anfassen können. Die Haptik ist etwas, was Sie immer noch nicht simulieren können. Vor allem: es gibt bis heute noch keine künstlichen Produkte, um z.B. Blutgerinnung nachzustellen. Und das muss man eben lernen.“
Prof. Dr. med. René Tolba, Direktor am Institut für Tierversuchskunde der Uniklinik RWTH Aachen